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Abstimmungsempfehlung der EVP des Kantons Freiburg für den 18.6.2023

Für den Vor­stand der Evan­ge­li­schen Volks­par­tei EVP des Kan­tons Frei­burg hat ihr Natio­nal­rats­kan­di­dat Nor­bert Val­ley die Abstim­mungs­emp­feh­lun­gen ver­fasst. Er plä­diert für ein JA zum Kli­ma­schutz­ge­setz, das gleich­zei­tig tau­sende Arbeits­plätze schaf­fen werde. Aus­ser­dem sei die Nut­zung von Biomassen- und hydrau­li­scher Ener­gie in der Schweiz noch längst nicht aus­ge­schöpft.

JA zum Umzug des Natur­his­to­ri­schen Muse­ums Frei­burg

Die EVP des Kan­tons Frei­burg befür­wor­tet den Umzug des Natur­his­to­ri­schen Muse­ums Frei­burg. Die­ses Pro­jekt wird eine Wei­ter­ent­wick­lung der Akti­vi­tä­ten des Muse­ums und eine Erneue­rung sei­ner Samm­lun­gen ermög­li­chen, was für einen Uni­ver­si­täts­kan­ton, der es sich nicht leis­ten kann, zurück­zu­ste­hen, von grund­le­gen­der Bedeu­tung ist. Nor­bert Val­ley sagt: „Die Erneue­rung wird die Aus­stel­lungs­flä­che ver­grös­sern sowie das Renom­mee des Muse­ums stei­gern, wel­ches dazu bei­tra­gen wird, den Unter­richt in Natur­wis­sen­schaf­ten aus­zu­bauen, was wich­tig ist, um die Ent­wick­lung unse­res Pla­ne­ten zu ver­ste­hen.“

JA zum Kli­ma­schutz­ge­setz

Das Ver­schwin­den des Per­ma­frosts, Wald­brände, Über­schwem­mun­gen und andere Natur­ka­ta­stro­phen zei­gen uns, dass die glo­bale Erwär­mung eine Rea­li­tät ist. Das Schwei­zer Volk kann nun über einen Gegen­ent­wurf zur im Novem­ber 2019 ein­ge­reich­ten Initia­tive "Für ein gesun­des Klima (Gletscher-Initiative)" abstim­men. Nor­bert Val­ley geht davon aus, dass das Schwei­zer Volk das CO2-Gesetz abge­lehnt hat, weil es die Rand­re­gio­nen benach­tei­ligte, in denen die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel weni­ger ent­wi­ckelt sind als in der Stadt. Somit wird das Volk dies­mal kei­nen Grund haben, nein zu die­sem neuen Gesetz zu sagen, das keine neuen Steu­ern auf­er­legt, son­dern Inves­ti­tio­nen vor­schlägt, die es uns ermög­li­chen, das Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 zu errei­chen. Also keine Steu­ern, son­dern Sub­ven­tio­nen für den Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien und damit die Schaf­fung tau­sen­der neuer Arbeits­plätze.

Den Geg­nern, die befürch­ten, dass die erneu­er­ba­ren Ener­gien nicht aus­rei­chen, hält Nor­bert Val­ley ent­ge­gen, dass es die Mög­lich­keit gibt, die Nut­zung der Ener­gie aus Bio­masse (Holz, Bio­gas) und der Was­ser­kraft noch viel stär­ker aus­zu­bauen und – nur wenn nicht anders mög­lich – für eine begrenzte Zeit Kern­kraft­werke zu bauen, die keine Treib­haus­gase pro­du­zie­ren.

JA zum Covid 19-Gesetz

Die Bun­des­ver­fas­sung for­dert uns auf, uns um die Schwächs­ten Mit­glie­der der Gemein­schaft, die das Volk bil­det, zu küm­mern. Die Ver­län­ge­rung des Covid-Gesetzes ist durch das glei­che Argu­ment moti­viert: die Schwächs­ten. Gesunde Men­schen kön­nen dem Virus wahr­schein­lich wider­ste­hen, aber spe­zi­ell für die Schwa­chen muss man vor­se­hen, dass sie beschützt wer­den kön­nen. Im Jahr 2020 wur­den die Bun­des­be­hör­den genauso über­rum­pelt wie die Regie­run­gen auf der gan­zen Welt. Die Annahme des Covid-Gesetzes bedeu­tet, vor­zu­sor­gen und sich mit den Mit­teln aus­zu­stat­ten, um gegen eine neue Pan­de­mie zu kämp­fen, aber es bedeu­tet auch, unsere Bewe­gungs­frei­heit zu garan­tie­ren, die unse­ren Mit­bür­gern am Her­zen liegt.

Nor­bert Val­ley hält fest, dass die Schweiz eines der Län­der der Welt ist, die wäh­rend der Pan­de­mie am wenigs­ten Ein­schrän­kun­gen vor­ge­nom­men haben. Regie­ren bedeu­tet vor­aus­zu­schauen. Die Geg­ner der Geset­zes­ver­län­ge­rung pla­nen über­haupt nichts, denn für sie ist die Pan­de­mie nur eine kleine Grippe, obwohl wir wis­sen, dass diese Pan­de­mie für eine nicht zu ver­nach­läs­si­gende Anzahl von Men­schen töd­lich war. Darum plä­diert Nor­bert Val­ley im Namen der EVP Frei­burg: „Sor­gen wir dafür, dass die Schwächs­ten unter­stützt wer­den, indem wir JA stim­men.“

NEIN zur OECD-Mindeststeuer

In die­sem Bereich ist die Ent­schei­dung schwer zu tref­fen. Die Tat­sa­che, dass sich die Schweiz an die OECD-Standards anpasst, ist eine gute Sache. Pro­ble­ma­tisch ist nicht die Anpas­sung der Steuer für grosse Unter­neh­men auf 15 %, die dem OECD-Standard ent­spricht und daher gerecht ist, son­dern die Ver­tei­lung des zusätz­li­chen Gewinns zwi­schen den Kan­to­nen und dem Bund. Letzt­end­lich ent­schied sich die rechte Mehr­heit des Par­la­ments für eine Auf­tei­lung von 75 % für die Kan­tone und 25 % für den Bund. Dies, um die zusätz­li­che Steu­er­be­las­tung zu redu­zie­ren, die die Attrak­ti­vi­tät des Wirt­schafts­stand­orts min­dert. Das bedeu­tet, die Gel­der wer­den von den Kan­to­nen an die Gross­kon­zerne wei­ter­ge­ge­ben, damit diese so die erhöhte Steu­er­be­las­tung redu­zie­ren kön­nen. Zug schlägt sogar vor, Glen­core zu unter­stüt­zen, damit das Unter­neh­men sei­nen öko­lo­gi­schen Bei­trag beim Betrieb sei­ner Minen ver­bes­sert, obwohl Glen­core dies ohne staat­li­che Hilfe tun müsste. Der Kan­ton Frei­burg schätzt, dass er zwi­schen 10 und 15 Mil­lio­nen an zusätz­li­chen Steu­er­ein­nah­men erhal­ten wird. Die EVP des Kan­tons Frei­burg sagt NEIN zu die­ser Ände­rung, um die eid­ge­nös­si­schen Räte dazu zu bewe­gen, die Vor­lage zuguns­ten mehr sozia­ler Gerech­tig­keit abzu­än­dern, was in einem ver­nünf­ti­gen Zeit­rah­men mach­bar ist. Die EVP Frei­burg stellt sich damit auf den­sel­ben Stand­punkt wie Alli­ance Sud, eine Alli­anz von Schwei­zer Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen wie Cari­tas, Heks, Hel­ve­tas und Terre des Hom­mes, die sich für glo­bale Gerech­tig­keit enga­gie­ren. Die Dele­gier­ten­ver­samm­lung der EVP Schweiz hat sich hin­ge­gen für ein JA aus­ge­spro­chen.

 

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